Montag, 31. August 2015

Piz Terri 3149 m

29. + 30. August 2015


















Am Freitag Abend reisten Carina und ich schon nach Ilanz an und übernachteten in einem kleinen Hotel. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus bis nach Vrin Puzzatsch und starteten von hier unsere Wanderung in Richtung Greina Hochebene, die wir über die Alp Diesrut und den Pass Diesrut erreichten. Vom Pass aus hat man einen tollen Ausblick in die Ebene. Nach einer kurzen Pause stiegen wir in die Greina Hochebene ab und wanderten entlang des Baches bis zum Beginn der Westflanke des Piz Zamour. Von hier folgten wir Wegspuren direkt auf dem Rücken des Val Canal in den Geröllkessel Canal bis unter die Nordostwand des Piz Ner. Im Geröll stiegen wir weiter auf bis wir den See auf 2585 m erreichten. Auf der anderen Seite des Sees suchten wir uns einen perfekten Platz um unser Zelt aufzustellen. Was für ein schöner Ort! Wir kochten uns einen Tee und assen Schoggikuchen. Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, kochten wir schon bald Pasta mit Tomatensosse, dazu gab es Weisswein. Anschliessend sassen wir am See und genossen die wundervolle Stimmung und Ruhe. Gegen 22:30 Uhr zogen wir uns in unsere Schlafsäcke zurück.
Sonntag Morgen frühstückten wir Zopf und Bündner Nusstorte, packten unsere Sachen wieder zusammen und wanderten um 7:30 Uhr los. Durch einen Geröllkessel stiegen wir bis zu dem Verbindungsgrat Pizzo di Güida - Piz Terri. Weiter ging es auf guten Pfadspuren, aber immer steiler werdenden und zuletzt auch abschüssigem Gelände auf den Westgrat des Piz Terri. Leicht kletternd sowie über Schutt und leichte Schrofen gelangten wir entlang des Westgrates auf den Gipfel (3149 m). Die Aussicht ist überwältigend! Da der Piz Terri der höchste Berg in der Umgebung ist, hat man ein ausgezeichnetes 360° - Panorama. Wir blieben über eine halbe Stunde hier oben bevor wir auf demselben Weg bis zu dem Verbindungsgrat wieder abstiegen. Hier hatten wir Schlafsäcke, Matten und Zelt deponiert. Auf der blau markierten Route stiegen wir weiter ab zur Capanna Motterascio. Wir stärkten uns mit Polenta und Spiegelei bevor wir über die Alpe die Motterascio wieder zur Greina Hochebene wanderten. Über den Passo della Greina und die Scalettahütte gelangten wir hinunter nach Pian Geirett. Von hier aus nahmen wir Bus und Zug zurück nach Zürich.
Die Greina Hochebene ist definitiv eine Wanderung wert, einfach wunderschön!






Wetterhorn 3692 m

21. + 22. August 2015

Freitag Nachmittag stiegen Oliver und ich noch zur Glecksteinhütte auf. Eiger, Mönch  und Schreckhorn immer im Blick. Nach dem Nachtessen und einem tollen Sonnenuntergang gingen wir schon bald schlafen.
Samstag Morgen klingelte kurz nach 3 Uhr der Wecker und nach dem Frühstück gingen wir gegen 4 Uhr los. Im Stirnlampenlicht wanderten wir den weiss-blau-weiss markierten Weg in Richtung Chrinnenhorn. Über einen Fels- und Moränenrücken erreichten wir den Chrinnengletscher. Wir folgten der guten Spur und erreichten auf der anderen Seite eine Firnnische, wo wir auf einen Felssporn gelangten. Nun ging es anfangs noch auf Wegspuren den Sporn hinauf, schon bald aber mussten wir einen geeigneten Weg finden um zum Willsgrätli traversieren zu können. Das dauerte einen Moment, da das herunter kommende Wasser zu einer eisigen Rutschbahn gefroren war. Schliesslich erreichten wir die ersten Sicherungsstangen auf dem Grätli. In leichter Kletterei (bis III-) stiegen wir möglichst direkt über das Grätli empor und erreichten gegen 10 Uhr den Wettersattel. Eigentlich wollten wir jetzt schon auf dem Gipfel sein... Wir stiegen noch bis ca. 140 m unter den Gipfel und beschlossen dann umzukehren. Ich hatte auf einmal ein ungutes Bauchgefühl. Vielleicht, weil wir recht spät dran waren, der Schnee sehr weich und tief war und wir noch einen langen Abstieg vor uns hatten. Wir gingen zurück zum Wettersattel und machten erstmal eine Pause. Über den Gletscher ging es zum Wellhornsattel und hinunter auf den Rosenlauigletscher. Nach einem kurzen Gegenanstieg kamen wir ins Ränfenjoch und querten zuerst im Schnee und dann im Fels hinüber zum Tossensattel. Auf dem Abstieg vom Sattel zur Dossenhütte mussten wir dann nochmals die Steigeisen anziehen, da im Firnfeld das teils blanke Eis ohne nicht begehbar war. Auf der Hütte liessen wir uns den kalten Apfelmost schmecken und stiegen dann auf dem alpinen Bergweg nach Rosenlaui ab. Insgesamt waren wir knapp 16 Stunden unterwegs. Aber die unglaublich schöne Bergwelt in dieser Gegend macht die Strapazen wieder wett ;-)

weitere Fotos folgen...

Sonntag, 16. August 2015

Ruchi 3107 m + Hausstock 3158 m

09. + 10. August 2015

Sonntag stiegen Oliver und ich auf die Muttseehütte (2501 m) auf. Von der Seilbahnstation Kalktrittli war das nur ein knapp zweistündiger Aufstieg in einer einmalig schönen Landschaft. Leider konnten wir diese nur teilweise sehen, da immer wieder dicke Wolken durchzogen und wir sogar total verregnet wurden. In der Hütte bezogen wir dann unsere "Suite", ein Zimmer ganz für uns alleine, da nur noch drei weitere Gäste dort waren.
Am nächsten Morgen klingelte um 4:30 Uhr der Wecker und ca. eine Stunde später gingen wir an der Hütte los. Wir wanderten teils weglos, teils einem kleinen Pfad folgend vorbei am Muttsee in Richtung Obersee. Von hier aus wiesen uns Steinmänner und teils schwer erkennbare Spuren den steilen Weg auf den Ruchi 3107 m. Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Drahtseilfurggeli, ein mit Ketten abgesicherter sehr ausgesetzter Weg über den Grat hinunter ins Furggeli und auf der anderen Seite wieder hoch auf den Chli Ruchi 3039 m. Hier waren wir doch froh über die Ketten, ohne die die Schwierigkeit drastisch gestiegen wäre. Über einen breiten Rücken, wir kamen uns vor wie auf dem Mond - eine surreale Landschaft, ging es weiter zum Hausstock 3158 m, den wir über die Südwestflanke gegen 10 Uhr erreichten. Wir machten eine ausgiebige Pause und inspizierten den weiteren Weg. Wir stiegen über die Südostflanke in steilem Schutt und Schneefeldern ab auf den Glatscher da Mer. Über den Gletscher und die aussergewöhnliche Landschaft der Mer Sura gelangten wir auf den Panixer Pass. Von hier aus folgte ein langer Abstieg mit einer kurzen Trinkpause auf der Alp bis nach Wichlen / Unter Stafel.
Eine wunderschöne Tour, die wir an dem Tag ganz für uns alleine hatten.



















Sonntag, 2. August 2015

Monte Rosa Tour (Spaghettitour)

25. - 29. Juli 2015






25. Juli 2015
Samstag Mittag trafen Ueli, Oliver, Urs und ich uns am HB Zürich und fuhren nach Zermatt. Mit der Seilbahn ging es weiter zur Station Trockener Steg, von wo aus wir in einer knappen halben Stunde zur Gandegghütte (3028 m) wanderten. Die Hütte ist super gelegen mit toller Aussicht auf unser morgiges erstes Ziel das Breithorn und die umliegenden Berge. Der Service ist perfekt und so verbrachten wir den ersten Abend in sehr gemütlichem Ambiente.



26. Juli 2015: Breithorn 4164 m - Castor 4223 m - Felikhorn 4087 m
Mit der ersten Bahn um 7 Uhr fuhren wir auf das Klein Matterhorn 3883 m. Von hier aus stiegen wir auf das Breithorn 4164 m und genossen das Panorama. Über den Grat stiegen wir auf der anderen Seite hinunter und bestiegen noch den Mittelgipfel des Breithorns 4159 m. Wiederum stiegen wir auf den Gletscher ab und querten unterhalb des Gipfelkammes vorbei am Bivacco Rossi e Volante zum Fuss des Castor 4223 m. Durch die Westflanke stiegen wir auf und traversierten über den Gipfelkamm. Luftig, aber wunderschön! Beim Abstieg auf den Felikgletscher machten wir auf dem Felikhorn 4087 m noch eine kurze Pause. Über den Gletscher ging es dann hinunter bis zur Capanna Quintino Sella 3585 m.




















27. Juli 2015: Il Naso
Aufgrund des nicht so guten Wetters am frühen Morgen und dem starken Wind hatten wir schon am Vorabend beschlossen die Liskammüberschreitung nicht zu machen und unterhalb über den Lysgletscher zur Giovanni Gnifetti Hütte zu queren. So schliefen wir quasi aus und gingen erst gegen 8:15 Uhr los. Zuerst ging es den Felikgletscher wieder hinauf bis wir auf den Lysgletscher querten. Der kommende Abschnitt über Il Naso bekam später den Namen "Eisschraubentrekking" von uns... Die Überschreitung in teils bis zu 50° Grad steilem Eis war nicht ohne und wir brauchten einige Stunden. Auf der anderen Seite angelangt, waren wir alle froh, dieses Abenteuer hinter uns zu haben. Der Abstieg zur Gnifetti Hütte 3647 m war sehr spaltenreich bis zum letzten Meter. Am Abend erlebten wir einen traumhaften Sonnenuntergang...




 
28. Juli 2015: Vincentpyramide 4215 m - Balmenhorn 4167 m - Ludwigshöhe 4341 m - Signalkuppe 4554 m
...und am nächsten Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang als wir gegen 5:45 Uhr los gingen und durch das Spaltenwirrwarr wieder den Gletscher hochstiegen. Die vergletscherte Welt hier oben ist wirklich einmalig schön. Nach Besteigungen der Vincentpyramide, Balmenhorn und Ludwigshöhe kamen wir schon gegen Mittag auf der Signalkuppe mit dem Rifugio Regina Margherita, der höchstgelegenen Hütte Europas, an. Nach dem stürmischen und kalten Aufstieg hatten wir uns eine heisse Suppe verdient.




















29. Juli 2015
Nach einer schlaflosen Nacht wegen Olivers Höhenkrankheit mussten wir leider bei schlechtem Wetter die Tour abbrechen und absteigen.
Aber es waren unvergessliche und schöne Tage mit tollen Freunden. Wir werden nächstes Jahr wiederkommen und die Tour wie geplant beenden.